Sprachbrücke Halle

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Nachhilfe für geflüchtete Kinder durch geflüchtete Lehrer

In dem Projekt waren wie geplant sieben geflüchtete Lehrer aus Syrien eingebunden, die in verschiedenen Fächern jeweils zwischen acht und zwanzig geflüchteten Schülern Nachhilfe erteilt haben.

Hierbei gab es, gefördert durch die Zurverfügungstellung von Räumen in der Sekundarschule Kastanienallee, eine enge Zusammenarbeit mit den deutschen Fachlehrern, sodass jederzeit Bezug zum laufenden Fachunterricht genommen werden konnte .

bild bei wind und wetterbild bei aktiv kochen

In Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Halle wurden den geflüchteten syrischen Lehrern Informationen zum Projekt ausgehändigt und so ihr Interesse für die ehrenamtliche Arbeit mit Schülern aus Syrien geweckt. Frau Rost, die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Jobcenter Halle, nahm bei zwei Informationsveranstaltungen für die Lehrer teil. Dabei stand sie gemeinsam mit der Lehrerin Frau Ranft für Rückfragen und auch beratend zur Verfügung.

Es war uns außerdem stets ein besonderes Anliegen, den freiwillig tätigen Lehrern Raum und Zeit zu geben, um aktuelle Fragen stellen zu können und Probleme klären zu können. Diese betrafen vornehmlich organisatorische Probleme seitens der Schule (nicht angekündigte Raumänderungen, Unterrichtsausfälle etc.), die Unzuverlässigkeit der Schüler, bedingt durch die Unverbindlichkeit und die fehlende Struktur in der eigenen Arbeit. Auch herrschte bisweilen ein großes Unverständnis über die in Deutschland praktizierten pädagogischen Ausrichtungen, welche der, in arabischen Ländern üblichen, autoritären Lehrmethoden nicht annähernd entsprechen. Besonders dieser Umstand ließ uns den Plan, das Angebot der MLU Deutsch- und Mathedidaktik, im Bereich der Fachdidaktik zu beraten, zunächst aufschieben. Wir werden zuvor mit Empfehlung der Professoren der Fachdidaktiken Unterstützung des FB Pädagogik der MLU erhalten, damit derzeit fehlende Grundlagen vermittelt werden können.

bild bei wind und wetterbild bei aktiv kochen

Neben den monatlich stattfindenden Treffen mit den geflüchteten Lehrern und den Projektkoordinatoren konnten wir zusätzlich ein Eltern-LehrerTreffen durchführen, in dem die Eltern der Nachhilfe erhaltenden Schüler Fragen an die ehrenamtlichen Lehrer stellen konnten. Dieses Treffen erwies sich als sehr nützlich und soll wiederholt werden.

An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass eines der größeren Probleme darin liegt, dass es auch unter den geflüchteten Kindern zu rassistisch motivierten, auch körperlichen Auseinandersetzungen kommt. Wir sehen an dieser Stelle einen dringenden Handlungsbedarf und beabsichtigen, gemeinsam mit der Schule und den Nachhilfelehrern nach Konfliktlösungen zu suchen. Zusätzlich zu der geplanten Nachhilfe in DAZ und Mathematik konnten wir auf Wunsch der Schule auch zwei Nachhilfelehrerinnen für das Fach Arabisch stellen, hier kamen die durch die Förderung finanzierten Bücher zum Einsatz.

bild bei gemeinsam kochenbild bei essen gruppe

Zusätzlich wurden in allen Nachhilfefächern die gekauften Wörterbücher und Vokabeltrainer intensiv genutzt. Durch die Zahlung einer monatlichen Ehrenamtspauschale über 60€ war es den Freiwilligen möglich, ihre Fahrtkosten zur Schule oder den unterschiedlichen Veranstaltungsorten weitestgehend abzudecken. Das Projektvorhaben konnte zum größten Teil realisiert werden. Sowohl die geflüchteten Schüler als auch die deutschen Fachlehrer, die sich am Projekt beteiligten, profitierten unmittelbar von der Unterstützung durch die Ehrenamtlichen, denen die Wertschätzung durch ihre deutschen Kollegen und die Lernerfolge der Schüler einen wichtigen Schritt zur Integration in ihrer neuen Heimat ermöglichte.

Wir alle sind der Meinung, dass eine Fortsetzung des Projektes überaus sinnvoll wäre, um in Zukunft angerissene Aufgaben gut abschließen zu können. Abschließend sollte noch bemerkt werden, dass das Projekt auf das freundliche Interesse des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff. gestoßen ist.